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v. l. n. r.: Liz Allbee (Juliane Shütz) \ Klein \ Rosaceae (Pelle Buys) \ Scheich in China (Nikolai von Sallwitz) \ Marie Thompson \ Moor Mother (Bob Sweeney) \ Rashad Becker (Camille Blake) \ Nikae (Ralf Köster)
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Liz Allbee (US) ist eine Komponistin und Performerin, deren Arbeiten das akustische Potential unvorhergesehener Interaktionen zwischen Instrumenten, Alltagsobjekten, Körpern und Technologie auslotet. Neben Elektronik sind Trompete und Stimme ihre Hauptinstrumente. In ihren Performances erforscht sie die Übergänge zwischen Geräusch, Klang und Sprache mit einer besonderen Faszination für die protolinguistischen Qualitäten von Musikinstrumenten.
Autistic Argonauts (DE) sind ein Trio bestehend aus Daniel Voigt aka (Hering und seine sieben Sachen, sicsic Offizier a.D.), Ruth-Maria Adam und Ronnie Oliveras (beide Flamingo Creatures, Datashock, Schrein). Tape-Loops, eine verzerrte Geige, eine schräg gespielte Klarinette, dadaistische Sprachelemente: Alles klingt falsch und verstimmt – eine musikalische Reise in das verstörte und fragende Innere, dabei erschreckend und lustvoll zugleich.
Rashad Becker (DE) Neben seiner Tätigkeit als gefragter Mastering Engineer ist der Berliner Künstler einer der avanciertesten Klangforscher der aktuellen experimentellen Musikszene. Seine Veröffentlichungsreihe »Traditional Music of Notional Species« versucht das Unmögliche: den Entwurf einer posthumanen Musiktradition für eine fiktive Spezies, eine Zone der Unbestimmtheit zwischen synthetischen und physischen Klängen.
Brut (GB) Sonia Dietrich ist eine transdisziplinäre Künstlerin. Mit ihrem Projekt Brut bewegt sie sich in den stilistischen Grenzen von Power Electronics und Post Industrial – Genres, die von einer männlichen Dominanz geprägt sind. Dietrichs Arbeiten sind eine direkte Reaktion auf dieses Ungleichgewicht, dem sie eine extreme und gewalttätige Ästhetik entgegensetzt, die stets Partei für die Seite der Unterdrückten ergreift.
Klein (UK) In der unter anderem auf dem Hyperdub-Label veröffentlichten Musik der Londoner Klangkünstlerin werden die Strukturen populärer Genres – RnB, Hip Hop und Soul – dekonstruiert und mit fremdartigen Geräuschen und Klängen vermischt. Das Ergebnis ist eine Collage, die nach ganz eigenen Regeln funktioniert.
Moor Mother (US) ist ein experimentelles Musikprojekt der US-Amerikanischen Musikerin und Autorin Camae Ayewa. In ihren afrofuturistischen Veröffentlichungen kombiniert sie Elemente aus Science-Fiction und magischem Realismus mit nicht-westlichen Kosmologien, um die Notlage von People of Color zu erfassen und zu befragen. Ihre Kombination von Noise und Hip Hop verbindet die klangliche Gegenwart mit dystopischen Zukunftsbildern.
Nikae (DE) lebt in Hamburg und arbeitet als Künstlerin, Musikerin und DJ. Sie ist Mitveranstalterin der monatlichen Reihe Next Time im Golden Pudel Club. Nikae schafft in ihren DJ Sets eine Verbindung von experimenteller Club-Musik mit den Sounds der Avantgarde und Neuer Musik.
Rosaceae (DE) Leyla Yenirce arbeitet als Autorin, Filmschaffende und Musikerin, u.a. mit ihrem Soloprojekt Rosaceae, in Hamburg. Mit dem Kompositionsauftrag »There’s no time here, not any more« tritt sie in eine Auseinandersetzung mit den Themenfeldern des Festivals, mit Noise, Politik und Subjektivität.
Scheich in China (DE) ist Teil des Hamburger DJ-Duos Brenz-Hold und macht Musik in zahlreichen Solo-Projekten und Gruppen wie Ex-Kopf oder Esmark. Als Mitbegründer des ehemaligen Kraniche-Clubs versteht er es in seinen DJ-Sets aus den Untiefen abseitiger Musik immer wieder neue Verbindungen zwischen Drone, Electronic, Noise, Metal oder Hip Hop, aufzuzeigen und zu dekonstruieren.
Wolf Eyes (US) Ausgehend von musikalischen Extremen – Metal, Hardcore Punk und Free Jazz – hat die Band aus Detroit eine eigene Ästhetik außerhalb etablierter Genregrenzen entworfen. Seit 20 Jahren schaffen Nate Young und John Olson mit wechselnden Besetzungen eine innovative Soundästhetik von Noise.