Noise treibt sein Unwesen in der Nachrichtentechnik, in Informationstheorie, in Kybernetik, in den Sozialwissenschaften – und in der Musik. Noise kann ein ungewolltes Geräusch, einen störenden Rest, ein Rauschen, einen Überschuss von Lärm oder gleich das Gegenteil von Information und ästhetischem Sinn bezeichnen. Noise ist ein Wort, das genau das tut, was es bezeichnet: Sich der Festlegung entziehen, Unruhe stiften, Unordnung anrichten.Das Verhältnis von Macht und Widerstand wird von Noise im Bereich des Hörbaren konkret problematisiert. Macht und ihr Umschlagen in Gewalt äußern sich in einer Lautstärke, die Gehorsam erzwingen will. Zugleich sind Lärm und Störung Begleiterscheinungen von Protest, Unordnung und sozialem Aufruhr. – Vom 2. bis zum 4. März fand in Hamburg die zweite Ausgabe des internationalen Festivals NOISEXISTANCE statt, das es sich zur Aufgabe gesetzt hat, diese vielfältigen Positionen zusammenzubringen und ihnen in Konzerten, Foren und Vorträgen ein Forum zu geben.
Einzelne Beiträge:
Nina Power: Noise, Capitalism, Gender
Manuskript zum Download:
Noise, Capitalismus, Gender
An der Entstehung dieser Sendung haben mitgewirkt: Eric Peters, Benjamin Sprick, Nicola Torke und David Wallraf
Vorträge von: Steve Goodman und Nina Power
Musik und Material von: Best Friend Machine, Black To Comm, Peter Brötzmann, Club Moral, Calhau!, Dirty Electronics, Erotic Nights, Ex-Kopf, Helm, René Huthwelker & Louise Vind Nielsen